Unterschied zwischen Stammkapital und Stammeinlage

Sie möchten sich mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung selbstständig machen und machen sich bereits Gedanken über die Kapitalstruktur?

Im Bereich der Unternehmensgründung sind Begriffe wie „Stammkapital” und „Stammeinlage” von großer Bedeutung, da sie das finanzielle Fundament eines Unternehmens bilden. Doch was bedeuten die beiden Begriffe und was ist der Unterschied?

Erfahren Sie außerdem, wie sich die Voraussetzungen je nach Rechtsform unterscheiden und wie Sie Stammkapital und Stammeinlage richtig verbuchen.

Das Stammkapital ist der Betrag, den die Gesellschafter:innen einer GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) zur Gründung und Finanzierung des Unternehmens aufbringen. Es stellt das Eigenkapital der Gesellschaft dar und dient als Sicherheit für Gläubiger:innen und Geschäftspartner:innen.

Als Stammeinlage wird der Betrag bezeichnet, den jede beteiligte Person einer GmbH oder UG auf das Stammkapital einzahlt. Die Stammeinlagen der Gesellschafter:innen ergeben zusammen das Stammkapital der Gesellschaft.

Die Höhe der Stammeinlagen bestimmt das Eigenkapital der Gesellschaft und kann sich auf die Verteilung von Gewinnen und Verlusten sowie auf die Stimmrechte der beteiligten Personen auswirken.

Privateinlagen können zu einem späteren Zeitpunkt geleistet werden und tragen zur Erhöhung des Eigenkapitals bei, was die finanzielle Stabilität und Flexibilität des Unternehmens stärken kann. Sowohl das Stammkapital als auch etwaige Privateinlagen sind wichtige Faktoren für die finanzielle Gesundheit und die Haftungsstruktur eines Unternehmens.

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Obwohl das Stammkapital mit seiner Haftungsbeschränkung gleichzeitig eine Hürde und ein Schutz für Gesellschafter:innen darstellt, muss nicht jede Rechtsform das Mindestkapital aufbringen. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung gängiger Unternehmensformen und ob Sie zur Einzahlung verpflichtet sind.

Ein Einzelunternehmen wird von einem einzelnen Gründer oder einer Gründerin gegründet. Ein Mindeststammkapital ist nicht vorgeschrieben, jedoch sollte genügend Startkapital vorhanden sein, um die Handelsregistereintragung und Gewerbeanmeldung ohne Kredite zu ermöglichen. Das Einzelunternehmen trägt das Risiko der vollen Haftung, da das gesamte Privatvermögen als Haftungskapital gilt.

Bei einer GbR ist ein Stammkapital im klassischen Sinne wie bei einer GmbH nicht vorgesehen. Die Gesellschafter:innen leisten in der Regel keine festen Einlagen, sondern erbringen individuelle Beiträge in Form von Geld-, Sach- oder Dienstleistungen. Aus den im Gesellschaftsvertrag festgelegten Beiträgen der Gesellschafter:innen ergibt sich die finanzielle Basis der GbR.

Das Stammkapital der OHG (Offene Handelsgesellschaft) zeichnet sich durch die gemeinschaftliche Gründung, die flexible Kapitalstruktur ohne Mindesthöhe und die Möglichkeit der Eintragung in das Handelsregister aus. Anders als bei der GmbH gibt es kein festes Stammkapital, sondern die Gesellschafter:innen leisten individuelle Einlagen in Form von Geld, Sachwerten oder Dienstleistungen, die die finanzielle Basis der OHG bilden.

Die KG ist durch eine Zweigliedrigkeit gekennzeichnet. Der oder die persönlich haftenden Gesellschafter:innen leisten individuelle Kapitaleinlagen (Stammkapital), während die Kommanditist:innen mit ihrer Einlage beschränkt haften. Die Höhe des Stammkapitals ist nicht festgelegt, sondern ergibt sich aus den Vereinbarungen im Gesellschaftsvertrag.

Die GmbH benötigt bei ihrer Gründung ein Mindeststammkapital von 25.000 €, das von den beteiligten Personen in Geld oder Sachwerten eingebracht werden muss. Dieses Kapital bildet die finanzielle Grundlage der GmbH und beeinflusst die Haftung der Gesellschafter:innen. Es kann im Laufe der Geschäftstätigkeit nicht ohne besondere Verfahren geändert werden.

Die UG ist eine Variante der GmbH mit einem geringeren Mindeststammkapital von 1 €. Dies ermöglicht Gründer:innen mit begrenztem Kapital eine flexiblere Gründungsoption. Ziel der UG ist es, das Stammkapital im Laufe der Geschäftstätigkeit auf das Mindestkapital einer GmbH aufzustocken.

Die AG benötigt bei der Gründung ein Grundkapital von mindestens 50.000 Euro, das von den Aktionär:innen durch den Erwerb von Aktien aufgebracht wird. Dieses Kapital ist in Aktien zerlegt und bildet die Grundlage für den Unternehmenswert. Es kann ohne Zustimmung der Anteilshabenden nicht verändert werden.

Sie fragen sich, wie Sie das Stammkapital und die Stammeinlage für Ihre UG oder GmbH in Gründung richtig verbuchen? Wie Sie diese wichtigen finanziellen Schritte für eine erfolgreiche Unternehmensgründung korrekt durchführen, zeigen wir Ihnen im Folgenden.

• Geschäftskonto eröffnen: Als erstes sollten Sie für Ihre UG oder GmbH in Gründung ein Geschäftskonto eröffnen. Qonto bietet Ihnen eine einfache und schnelle Möglichkeit, Ihr Gründerkonto online zu eröffnen – innerhalb weniger Minuten.

• Stammeinlage leisten: Nachdem Ihr Geschäftskonto aktiviert wurde, leisten Sie Ihre Stammeinlage. Bei einer GmbH kann dies als Bar- oder Sacheinlage erfolgen, bei einer UG sind nur Bareinlagen zulässig.

• Stammeinlage mit Qonto: Bei der Nutzung von Qonto können Sie das Stammkapital online einzahlen. Sobald Ihre Unternehmensangaben und Gesellschafter:innen überprüft sind, erhalten Sie per E-Mail eine Einladung zur Stammeinlage. Sie erhalten eine temporäre IBAN, mit der Sie das Stammkapital einfach per SEPA-Überweisung auf Ihr Qonto-Konto einzahlen können.

• Einzahlungsnachweis für das Handelsregister: Die Einzahlung des Stammkapitals ist ein wesentlicher Schritt bei der Gründung Ihrer UG oder GmbH. Der Nachweis über die Einzahlung des Stammkapitals auf Ihr Geschäftskonto wird für die Eintragung ins Handelsregister benötigt.

• Mindeststammkapital und Fristen: Beachten Sie, dass das Mindeststammkapital für eine GmbH 25.000 € beträgt. Bei einer Bargründung müssen mindestens 50 % davon (12.500 €) am Tag der Gründung vorhanden sein. Eine Sacheinlage muss dagegen immer in voller Höhe erbracht werden.

• Resteinlage und Gesellschaftsvertrag: Die vollständige Einzahlung des im Gesellschaftsvertrag festgelegten Betrages erfolgt nach den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages der GmbH. Die Fälligkeit der Resteinlage ergibt sich aus dem Gesellschaftsvertrag oder einem Beschluss der Gesellschafterversammlung.